Studie zur Industriespionage: Jeder zweite deutsche Konzern wird schon ausgespäht; Tendenz steigend!
Der Schaden durch Industriespionage steigt: In Deutschland sind einer Studie zufolge schon nahezu die Hälfte aller Unternehmen davon betroffen.
Längst wird nicht mehr nur China als Risikoland bewertet. Auch andere Länder und die Konkurrenz im eigenen Land beschaffen sich auf diesem Weg Know-how – und das mit immer dreisteren Methoden.
Risiko Spionage: 2013 rechnet die deutsche Wirtschaft mit Kosten von 4,2 Milliarden Euro!! Würde man nur ein Viertel dieses Betrages in Vorsorge investieren, könnten die Schäden um 90% reduziert werden!
Die Spy-Software ist meist tief in den Computern von Mitarbeitern versteckt. Oft werden sich Firmen erst spät bewusst, wie sehr sie von dem Problem betroffen sind. Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ sind fast die Hälfte aller deutschen Unternehmen von Industriespionage bedroht. 20 Prozent aller Unternehmer haben schon einmal Spionageangriffe der Konkurrenz erlebt, weitere 33 Prozent bemerken einen Informationsabfluss aus dem Unternehmen, ohne die Spionage direkt belegen zu können. Dies gehe der Zeitung zufolge aus einer Studie unter knapp 600 deutschen Unternehmen hervor, die die Münchner Sicherheitsfirma Corporate Trust, unterstützt vom TÜV Süd und der Internet-Sicherheitsfirma Brainloop, im Januar und Februar befragt hat. Ein Ergebnis: Der Schaden durch Spionage steigt. 2013 rechnet die deutsche Wirtschaft mit Kosten von 4,2 Milliarden Euro, durch Industriespionage mit Spy-Software, oder illegalen Lauschangriffen mit Wanzen und getarnten Kleinst-Sendern.
Wie die dort hinkommen??
Dreist gewinnt…
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Manchmal aber auch den Informationsfluss. Wenn der Angreifer die Schwäche des Vorstandsvorsitzenden kennt, z.B. hochwertige Modellautos aus Messing. Dann wird ein solches Stück als „Geschenk“ geschickt im Büro platziert. Oder die bestochene Reinigungskraft, die gerade mal 10€/Std. verdient – wenn überhaupt – wird mit 1.000€ auf die Hand gefügig gemacht und platziert nach vorheriger Anweisung die Minisender in der Vorstandsetage und den Besprechungsräumen. Das ist kinderleicht; das Auffinden hingegen echte Sisyphusarbeit.
Längst wird bei der Wirtschaftsspionage nicht mehr nur China als Risikoland empfunden. Vor allem die ehemaligen GUS-Republiken sind aktiv, um wirtschaftliches Know-how für ihre Firmen zu beschaffen. Aber Firmen aus den USA, der Schweiz und die eigenen Konkurrenten aus Deutschland sind mit Hilfe spezieller Abhörpraktiken weltweit immer gut im Bilde.
Aber die Hälfte aller Unternehmen trifft nach Erkenntnissen der Spionageumfrage keinerlei Sicherheitsvorkehrungen, wenn es Mitarbeiter zur Geschäftsreise ins Ausland schickt, bzw. wenn es um die Abhörsicherheit der eigenen Geschäftsräume geht. Das ist geradezu fahrlässig, so die Studie weiter.
Die Studie belegt: Je dreister Spione vorgehen, desto weiter kommen sie. Dies geht so weit, dass die Wirtschaftsspione sich mit getürkten Lebensläufen offiziell bei der Konkurrenz bewerben und dann – entweder direkt beim Bewerbungsgespräch, oder spätestens in den ersten beiden Arbeitswochen, die Spy-Software und/oder Abhörwanzen verstecken. Die gute, alte Geheimdienstmethode, aus vielen Informationen ein Puzzlebild zusammenzusetzen, heißt heute „Social Engineering“ – und wird immer häufiger angewendet. Die meisten Unternehmen sind darauf nicht vorbereitet.
Deswegen entstehen am häufigsten Schäden durch die Nachlässigkeit eigener Mitarbeiter – zu 58 Prozent.